Corporate Design

Bevor ich über Corporate Design spreche – hier für alle, die nicht aus der Marketing-Welt kommen, eine Erklärung frei nach Wikipedia:

Corporate Design bezeichnet das Unternehmens-Erscheinungsbild und damit einen Teilbereich der Unternehmens-Identität (corporate identity). Es beschreibt das gesamte, einheitliche Erscheinungsbild eines Unternehmens. Dazu gehören vorrangig die Gestaltung der Kommunikationsmittel (Wortzeichen = Firmenschriftzug | Bildzeichen = Firmensignet | Wort-Bild-Zeichen = kombiniertes Firmensignet), aber auch die Gestaltung der Geschäftspapiere, Werbemittel, Verpackungen, Internetauftritte und die Produktgestaltung. Ebenso kann das gemeinsame Design für das Outfit in das voll integrierte Erscheinungsbild einbezogen werden. Der oft fälschlich synonym verwendete Begriff Logo bezeichnet nur ein Element des Corporate Design und ist daher ungeeignet, um das „Konzept eines einheitlichen und umfassenden Firmen-Erscheinungsbilds“ zu beschreiben.

Weshalb der ganze Aufwand?

Es geht um die Wiedererkennbarkeit. Aber auch um das Transportieren des Stils und der eigenen Philosophie. Um das, was man Markenbildung nennt. Sogar ein Lebensgefühl kann damit erzeugt werden!

Aber gerade Solo-Unternehmer und kleine Unternehmen gewinnen, wenn sie ihre Botschaften auch über ihr Corporate Design transportieren und damit zur eigenen Markenbildung beitragen. Oft haben sie ein echtes Alleinstellungsmerkmal das sich gut ausdrücken lässt. Ein Corporate Design stärkt die eigene Identität und Professionalität und erhöht die Unverwechselbarkeit bzw. die Wiedererkennung.

Was braucht es dazu?

Zuerst einmal braucht es Bewusstsein für das Thema selbst: Layout der Webseite, Farb- und Formensprache, Fotos und Logo bestimmen – und eben nicht der Text-Inhalt!! – ob wir etwas als angenehm, leicht, sympathisch, systematisch, klar, verspielt, markant, witzig, abstrakt, technisch, glaubwürdig etc. empfinden. Wenn das klar ist, geht es an die Analyse

  • von Stil und Motivation des Unternehmers
  • des Inhaltes seiner Leistungen und
  • seiner Botschaft an die Kunden

Berücksichtigt wird hierbei, was bereits „gelebt“ wird. Oft gibt es schon vorhandene Stil-Elemente – man braucht sie nur zu entdecken! Eine Kundin meinte einmal: „Ich bin eckig – und nicht rund!“ Und genau darum geht es: Das Corporate Design steht und fällt mit dem Unternehmer selbst. Zum einen weil es den Unternehmer in der eigenen Identität zeigen und stärken soll. Zum anderen, weil nur der Unternehmer selbst weiß wer seine Kunden sind und was diese in Bezug auf ihn im Kopf behalten sollen. Und da macht es ein großen Unterschied, ob ein und dieselben Botschaften in grau und grün, eckig oder rund gehalten sind. Jedenfalls: Mit den Analyse-Ergebnissen lässt sich ein Briefing für den Grafiker generieren, dieser steuert sein Know How bei und dann kanns losgehen…

Im Ergebnis…

Im Ergebnis erhält man vom Grafiker ein Farb- und Formenkonzept. Es lässt sich auf der Webseite verwenden, für den Flyer und die Visitenkarte. Als Unternehmer weiß man dann, dass jede Farbe ihre Funktion hat: Eine Akzentfarbe für Überschriften oder Rahmen, eine Farbe für Hintergründe oder Abschnitte, eine zusammengestellte Farbpalette für Fotos und Grafiken. Dazu Schriftarten, die passen und als Überschriften oder normalen Text zusammen harmonieren. Hier ein Beispiel eines Farbkonzepts und des dazu passenden Logos:

Die entwickelten Elemente funktionieren zusammen wie eine Melodie, die man spürt und versteht: Sie fühlt sich stimmig an und wirkt. Oder anders gesagt: Gibt es kein Corporate Design, hat man schnell ein Störgefühl. Und das ist gar nicht gut, denn das Gefühl hat immer recht! Der Inhalt kann noch so gut sein: Um Vertrauen zu fassen, verlassen wir uns auf unseren ersten Eindruck.

Beispiel eines „Moodboards“ zur Entwicklung der Farb- und Formensprache

Gutes Corporate Design ist Wertschätzung des Kunden

Es drückt sich aus, wenn sich jemand Gedanken über den Zusammenhang von Werten, Geschäftsidee, Botschaften und deren Ausdruck in Bildern, Farben und Formen gemacht hat! Ebenso drückt es sich nonverbal aus, wenn man dies nicht tut…

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“

(Paul Watzlawick)

Übrigens: Als Erfinder des Corporate Designs gilt Peter Behrens, der zwischen 1907 und 1914 als künstlerischer Berater für die AEG zum ersten Mal ein einheitliches Firmen-Erscheinungsbild eingeführt hat. Das bestätigt mich, denn ich folge ebenfalls meiner künstlerischen Erfahrung. Mein Beratungsansatz „von innen nach außen“ legt die wichtigen Aspekte frei und lässt sie ins Corporate Design einfließen. So wird das Corporate Design nicht von außen übergestülpt sondern hat immer mit den Werten und Motiven des Unternehmers zu tun. Es entsteht eine verständliche Bildsprache – ohne dass ein einziges Wort gesagt werden muss.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.